Papenburg. Souverän hat Jonas von Hebel seinen ersten Pressetermin gemeistert. Der Säugling, der vor knapp einer Woche im Marienkrankenhaus in Papenburg das Licht der Welt erblickt hat, ist vom Krankenhaus-Förderverein als erstes Baby mit einem sogenannten Pucksack ausgestattet worden. Ab sofort spendiert der Verein jedem Neugeborenen in Papenburg einen solchen Schlafsack.
In den Stoff der „Strampelhöhle“ ist die Onlineadresse des Fördervereins, www.starkes-mkh.de, eingestickt. Silvia von Hebel freut sich über die Aktion. „Das ist eine tolle Sache“, sagt die junge Mutter aus Heede. Für sie und ihren Mann Klaus ist Jonas das erste Kind. Der Junge mit dem dichten, dunklen Haar kam am vergangenen Samstag um 0.22 Uhr zur Welt. Bei der Geburt wog er 3340 Gramm und war 53 Zentimeter groß. Am Donnerstag ging es für Mutter und Kind nach Hause.
Die Schlafsäcke finanziert die „Interessengemeinschaft Starkes Marienkrankenhaus “, wie der Förderverein vollständig heißt, von den Mitgliedsbeiträgen. Den Vorsitz hat vorübergehend die bisherige Vereinschefin Ursula Mersmann von Klaus Lammers übernommen. Er könne das Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrnehmen, erklärte Mersmann.
Die Interims-Vorsitzende kündigte weitere Aktionen des Vereins an. Auf dem Papenburger Stadtfest am 1. und 2. Juni werde er mit einem Stand inklusive Wickelstation vertreten sein.
Ausdrücklich erfreut zeigte sich Mersmann über die Neugestaltung der Neugeborenen- und Kinderintensivstation. „Dafür sind wir auf die Straße gegangen“, erinnerte Mersmann an die Demonstration im Januar 2012 . Im Zuge der seinerzeit diskutierten Schließung der Neugeborenen-Intensivstation hatten mehrere Hundert Menschen für den Erhalt der Station demonstriert. In der vergangenen Woche war die für rund 400000 Euro umgebaute neue Station feierlich eingeweiht worden .
Künftig wolle der Verein auch andere Bereiche des Krankenhauses unterstützen, dessen finanzielle Schieflage 2011 offenbar geworden war. Dazu zählt Mersmann insbesondere die neu geschaffene geriatrische Abteilung. „Wir wollen ganz besonders für die Kleinen und die Älteren tätig sein“, sagte Mersmann.
Sie hofft, dass das Marienkrankenhaus am Ende gestärkt aus dem „tiefen Tal“ hervorgeht, eine umfassende krankenhausmedizinische Versorgung für die Menschen in Papenburg und Umgebung erhalten und auch die Arbeitsplätze gesichert bleiben.
Von Vergangenheitsbewältigung durch den Verein hält Mersmann nach eigenem Bekunden wenig. „Unsere Aufgabe ist es nicht nachzukarten“, betonte sie. „Es geht einzig und allein um die Versorgung in der Stadt.“