gs Papenburg. Der Förderverein für das Marienkrankenhaus in Papenburg verfügt gut drei Monate nach seiner Gründung bereits über rund 1000 Mitglieder. Nach dem Willen des Vorstands um den Vorsitzenden Klaus Lammers sollen es aber noch viel mehr werden. Deshalb setzt der Verein verstärkt auf Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört auch ein Internetauftritt, der jetzt frisch freigeschaltet worden ist.
Die Online-Plattform der „Interessengemeinschaft Starkes Marienkrankenhaus Papenburg“, wie der Förderverein mit vollem Namen heißt, kann unter www.starkes-mkh.de aufgerufen werden. Auf der übersichtlich gestalteten Seite dokumentiert der Verein nicht nur seinen noch jungen Werdegang, sondern hat auch seine vorrangigen Ziele hinterlegt. Zudem können Beitrittserklärungen heruntergeladen werden und direkt Kontakte zum Verein geknüpft werden – sowohl über ein Online-Kontaktformular als auch per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Lammers zeigt sich fest davon überzeugt, dass jeder in der Region ein Interesse an einem starken Krankenhaus in Papenburg haben müsse – und das nicht nur, weil es ein wichtiger Arbeitgeber sei. Die Mitgliedschaft im Verein kostet 12 Euro pro Jahr.
Wünsche und Anregungen auf der Online-Plattform landen unmittelbar beim Vorstand. „Jeder bekommt eine Rückmeldung“, verspricht Vereinschef Lammers. „Wir freuen uns auf viele Kontakte.“ Am kommenden Dienstag wird sich der Beirat der Interessengemeinschaft (IG) konstituieren. Ziel ist es, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.
Die aktuell größten Baustellen im Krankenhaus, dessen finanzielle Schieflage 2011 offenbar wurde, sind aus Sicht der IG die Wiederbesetzung der seit etwa zwei Jahren vakanten Chefarztposition der Abteilung Gynäkologie/Geburtshilfe sowie die Zukunft der Leitung der Pädiatrie, deren Chefarzt Dr. Ralf Gitmans das Marienkrankenhaus zum 30. September auf eigenen Wunsch verlässt.
Darüber hinaus erwartet der Verein Antworten auf die Frage, wohin die Gelder, die in den vergangenen Jahren der Misswirtschaft ausgegeben wurden, geflossen sind. Dazu gehört für den Verein auch, wie das Krankenhaus mit dem früheren Geschäftsführer, Franz Josef Nienaber, verfährt. Hier fordert die IG eine lückenlose Aufklärung. Nach Auffassung der stellvertretenden Vorsitzenden Ursula Mersmann trägt aber nicht nur einer die Verantwortung für die finanzielle Schieflage. „Es kann nicht sein, dass von den einen etwas verlangt wird und man andere laufen lässt“, fügt Lammers hinzu. In diesem Zusammenhang weist der Vereinschef darauf hin, dass die rund 600-köpfige Belegschaft des Krankenhauses durch einen Verzicht auf Lohnerhöhung sowie bis zu 45 Minuten Mehrarbeit pro Woche in Vorleistung gegangen sei. Laut Lammers verzichtet das Personal auf insgesamt rund eine Million Euro. Die Regelung läuft bis Ende März 2013.
„Wir müssen alles dafür tun, dass die Akzeptanz für unser Krankenhaus in der Bevölkerung wieder wächst“, betont Mersmann. Dazu gehöre auch, deutlich zu machen, „was gut läuft“. Beispielsweise in Sachen Orthopädie, bei Gallenblasen-Problemen oder allen akuten Krankheitsbildern, die das Herz betreffen, gibt es nach den Worten von IG-Pressewart Dr. Hermann Kruthaup „keinen Grund, in ein anderes Krankenhaus zu gehen“.
Klaus Lammers lenkt den Blick zudem auf die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten. „Als Arzt kann ich ein Krankenhaus doch nur empfehlen, wenn ich überzeugt davon bin, dass dort gut behandelt wird.“